Lausitzer Initiativen beim Braunkohleprotest in Köln: Kritik an völlig veralteten Bergrecht
"Die Braukohleindustrie macht ihre Profite auf der Grundlage eines völlig veralteten Bergrechts, das die demokratischen Rechte der Bürgerinnen und Bürger noch immer mit Füßen tritt und faktisch Enteignungen ganzer Dorfgemeinschaften gegen ihren Willen ermöglicht", sagte Adrian-Elias Rinnert vom Aktionsbündnis "Strukturwandel jetzt - kein Nochten 2", als Vertreter der Lausitz auf der Protestaktion am Donnerstag in Köln. Anlässlich des Braunkohlentags protestieren Betroffene und Initiativen aus allen großen deutschen Braunkohlerevieren gemeinsam mit Verbänden gegen die Versuche der Braunkohlelobby, die umfangreiche Nutzung des klimaschädlichsten und schmutzigsten Energieträgers für weitere Jahrzehnte in Deutschland fortzuschreiben. Unter dem Motto "Den Braunkohle-Irrsinn können wir uns nicht mehr leisten!" bilden sie vor dem Tagungsgebäude eine Menschenkette und umzingeln mit einem gelben Band, als Zeichen der Vernetzung des Braunkohleprotests und der Solidarität untereinander, symbolisch den Braunkohlentag in der Kölner Innenstadt.- Details
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Welzow/Jänschwalde: Tagebaurandbetroffene fordern Änderung des Bergrechts
Auf einer Versammlung in Grießen (Spree-Neiße) zu Bergschäden durch die Braunkohle forderte die Tagebaurandbetroffene Hannelore Wodtke aus Welzow eine Reform des Bundesberggesetzes bezüglich der Umsetzung der Beweislastumkehr nach dem Verursacherprinzip, die im Steinkohlebergbau bereits Gültigkeit hat. „Bis dahin fordern wir analog der Organisation in Nordrhein-Westfalen die Einrichtung einer Schlichtungsstelle für die Bergschadensbetroffenen, die mit einem Richter und zwei Beisitzern, die von den Betroffenen benannt werden“, sagte Wodtke, die nur 500 m vom Tagebaurand Welzow-Süd entfernt wohnt.
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Welzow: Cottbusser Verwaltungsgericht gibt Ex-Bürgermeister und Braunkohlekritiker Recht - Stadtverordnete nicht informiert - Scharfe Kritik an Stadtchefin Zuchold
Über die Medien erfuhren am 30. November 2012 die Welzower Stadtverordneten von der Niederlage der Stadt Welzow vor dem Verwaltungsgericht Cottbus. Der ehemalige Bürgermeister und Kritiker des geplanten Tagebaus von Vattenfall Rainer Jestel hatte dort gegen seine Beurlaubung mittels eines umstrittenen medizinischen Gutachtens geklagt. Jestel bekam nun am 29. November in Cottbus Recht. Aus einer Diabetes könne man keine Dienstunfähigkeit ableiten, so der Richter. Dem Ex-Bürgermeister stehe nun Entschädigung in sechsstelliger Höhe zu, die von den Steuerzahlern der Stadt Welzow übernommen werden muss. Nach seiner fragwürdigen Amtsenthebung im Jahr 2009 wurde die vattenfallfreundliche Birgit Zuchold (parteilos) neue Bürgermeisterin von Welzow.
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Neuauslegung Pläne für Tagebau Welzow-Süd II: Bürger kritisieren Verfahren und kündigen weiteren Widerstand an
Die Pläne für den neuen Braunkohletagebau Welzow-Süd II müssen überarbeitet und neu in der Öffentlichkeit ausgelegt werden, kündigte die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg (GL) gestern in Cottbus vor dem Braunkohlenausschuss an.
„Die Neuauslegung unterstreicht unsere Kritik an dem schlampigen Braunkohleplan“, sagt Günter Jurischka, Sprecher der AG Dorf-Kohle-Umwelt Proschim. Das gesamte Verfahren sei intransparent. „Wir haben immer noch keine Antwort auf unsere Einwendungen erhalten, noch nicht einmal ein Protokoll der Erörterungsveranstaltung wurde uns bis heute übermittelt“, kritisiert Jurischka. Vom 11. – 15. September 2012 fand in der Cottbusser Messehalle ein Erörterungstermin statt, an dem auf der Grundlage ca. 5000 kritischer Einwendungen diskutiert wurde. Bereits damals kritisierten betroffene Anwohnerinnen und Anwohner so wie Umweltverbände und die Landtagsfraktion Bündnis90/Die Grünen das unbefriedigende und zutiefst undemokratische Verfahren. „Die Menschen in der vom geplanten Tagebau betroffenen Region stehen den Landesämtern, die im Verbund mit Vattenfall agieren, nahezu ohnmächtig gegenüber“, so der Sprecher aus dem vom Tagebau bedrohten Ort Proschim.
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Erörterung Tagebau Welzow Süd: Anhörung ist eine Farce
„Diese Anhörung ist eine Farce sondergleichen“ beschreibt Günther Jurischka, Mitglied der Arbeitsgruppe „Dorf-Kohle-Umwelt, Proschim“ (DKU), die Stimmung in der Proschimer Dorfgemeinschaft bei dem bislang drei Tage andauernden Erörterungstermin in der Messe Cottbus. „Wir bekommen weder befriedigende Antworten noch werden unsere Einwendungen ernsthaft behandelt“, kritisiert Jurischka die Anhörung. „Es geht scheinbar einzig und allein um das Durchpeitschen des Braunkohlenplanes, darum die Interessen Vattenfalls zu bedienen“. Die Ortsvorsteherin von Proschim Petra Rösch gibt sich ebenfalls maßlos enttäuscht. Von ihren 136 Seiten Einwendung habe sie noch auf keine der Fragen bisher eine eindeutige Antwort bekommen.
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RBB Brandenburg-aktuell "Aufstand gegen Tagebauerweiterung"
Die geplante Erweiterung des Tagebaus Welzow Süd hat einen Proteststurm ausgelöst: fast 5000 Einwände liegen vor, so viele, wie nie zuvor bei einem ähnlichen Projekt.
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