„Diese Anhörung ist eine Farce sondergleichen“ beschreibt Günther Jurischka, Mitglied der Arbeitsgruppe „Dorf-Kohle-Umwelt, Proschim“ (DKU), die Stimmung in der Proschimer Dorfgemeinschaft bei dem bislang drei Tage andauernden Erörterungstermin in der Messe Cottbus. „Wir bekommen weder befriedigende Antworten noch werden unsere Einwendungen ernsthaft behandelt“, kritisiert Jurischka die Anhörung. „Es geht scheinbar einzig und allein um das Durchpeitschen des Braunkohlenplanes, darum die Interessen Vattenfalls zu bedienen“. Die Ortsvorsteherin von Proschim Petra Rösch gibt sich ebenfalls maßlos enttäuscht. Von ihren 136 Seiten Einwendung habe sie noch auf keine der Fragen bisher eine eindeutige Antwort bekommen.
Auch an der Tagungsleitung durch Klaus-Otto Weymanns, dem zuständigen Referatsleiter der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg (GL) übten die Beteiligten massive Kritik. „So viel Kaltschnäuzigkeit ist mir bislang noch nicht untergekommen“, sagt Jurischka entrüstet. Es werden Redebeiträge unterbrochen oder mit dem Verweis, dass dieser oder jener Punkt gerade nicht zum Thema gehöre, abgeschnitten. So musste sich ein Betroffener von Weymanns anhören nachdem ihm das Wort wieder einmal genommen worden ist: „Tja, manchmal ist das Leben halt hart.“
Jurischka verweist darauf, dass sich viele der Anwesenden extra Urlaub für den Termin genommen haben und auf eigene Kosten nach Cottbus anreisten, und das obwohl ihnen das Verfahren aufgezwungen wurde. „Respekt hatten wir mindestens erwartet“. Die von der rotroten Landesregierung eingesetzten Beamten lassen keinen Zweifel daran, die ihnen aufgedrückten Ziele zur Vernichtung der Lausitz durchzusetzen, so der Proschimer. Dennoch werden die von der Umsiedlung bedrohten Menschen weiter Widerstand leisten, kündigte Jurischka an: „Wir sind wie das gallische Dorf in einem bekannten Comic. Nur das unser Julius Caesar Ministerpräsident Matthias Platzeck heißt“.