Welzower kritisieren anhaltenden Lärm durch den Tagebau in den Nacht. "Insbesondere seit Sonntag nimmt die Lärmbelastung in unerträglicher Weise zu", kritisiert die Stadtverordnete Wodtke. Die Vorsitzende des Umweltausschuss in der Stadt Welzow Hannelore Wodtke wendet sich jetztan Vattenfall und das Landesbergamt und fordert eine Stellungnahme. "Für mich ist es unverständlich, dass derzeit in der Nacht Kohle abgebaut werden muss, da der Block B des Kraftwerkes Schwarze Pumpe noch bis zum 26. August für eine Revision und Instandhaltungsmaßnahmen vom Netz gegangen ist", so Wodtke. Die Braunkohle aus dem Tagebau wird laut Vattenfall hauptsächlich im Kohlekraftwerk "Schwarze Pumpe" bei Spremberg verbrannt.
"Das Landesbergamt muss endlich den Kontrollpflichten nachzukommen, da Vattenfall offensichtlich nicht gewillt ist, seine Versprechen einzuhalten", fordert Wodtke in einem Schreiben. Entgegen früherer Ankündigungen durch den Bergbaukonzern Vattenfall gibt es auch wieder nächtliche Durchsagen. Kurz vor der Genehmigung der Tagebauerweiterung versprach der Tagebau-Referent Hendrik Ansorge im März 2014 den Welzowern, nächtliche Ruhezeiten von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr einzuhalten. Als die rot-rote Landesregierung den neuen Tagebau Welzow Süd II im Juni 2014 abgesegnete, begann wieder die nächtlichen Lärmbelastung, berichten Anwohner.
Die stellvertretende Vorsitzende der Stadtfraktion von CDU und "Grüne Zukunft Welzow" kündigte an, die Lärmbelastung auf der nächsten Sitzung der Stadtverordnetensammlung zur Sprache zu bringen. "Da Vattenfall seine Versprechen gebrochen hat, wäre ein schriftlicher Vertrag mit verbindlichen Zusagen zur Einhaltung der Nachtruhe eine mögliche Lösung", regt Wodtke an. In diesem Vertrag sollten dann empfindliche Strafzahlungen festgeschrieben werden. "Geld ist scheinbar die einzige Sprache die der Konzern versteht", so Wodtke. Sollte so ein Vertrag nicht zustande kommen, wird sich die schwarz-grüne Stadtfraktion für ein vollständiges Nachtarbeitsverbot am Tagebau Welzow stark machen.