Der jüngste Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Rekordwert unterstreicht die Notwendigkeit zu handeln. Die Verstromung von Kohle ist ein maßgeblicher Produzent von Kohlendioxid. Dennoch werden weltweit rund 1200 neue Kohlekraftwerke geplant. Gegen diese falsche Entwicklung mobilisiert der internationale Anti-Kohle-Tag. Das gesamte Programm findet sich hier www.endtheageofcoal.org
Eine Woche vor dem Anti-Kohle-Tag hat in Deutschland die Einwendungsphase gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II begonnen. Bis zum 17. September können sich Bürger aus ganz Deutschland schriftlich gegen die Pläne in der Lausitz äußern.
Erneuerbare Energien machen neue Tagebaue überflüssig
Die Genehmigung des Tagebaus Welzow-Süd II würde dafür sorgen, dass Deutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts schmutzigen Strom aus Kohle erzeugt. Insgesamt sollen für fünf neue Tagebaue in der Lausitz 3000 Menschen aus den Dörfern Proschim, Kerkwitz, Atterwasch, Grabko, Mulkwitz, Mühlrose, Rohne und der Stadt Welzow ihre Häuser verlassen. "Es ist vollkommen unnötig, dass heute immer noch Tausende Menschen wegen der Braunkohle ihre Heimat verlieren sollen", sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. "Die Erneuerbaren können genug Strom produzieren, um in Zukunft auf neue Tagebaue zu verzichten."
Greenpeace fordert die sofortige Einstellung des Planverfahrens und den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030. Die Verbrennung von Braunkohle ist stark klima- und gesundheitsschädlich. Der geplante Tagebau würde außerdem zur Schädigung von Spree und Grundwasser durch Sulfat- und Eiseneinträge führen. Ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Schluss, dass der geplante Tagebau energiewirtschaftlich unnötig ist.