Eine Weiterführung des Braunkohleabbaus in der Lausitz würde vitale Mittelstandsunternehmen wie die Rösch Gruppe in Proschim bedrohen. Bei der heutigen Lausitzfahrt der Kohlekommission gibt es allerdings keinen Stop im bedrohten Dorf, während zahlreichen Befürwortern der Kohleverstromung ein Podium geboten wird.
Hagen Rösch, Geschäftsführer der Rösch Gruppe mit dem Stammsitz in Proschim, erklärt: "Die Rösch Gruppe als größter privater Landeigentümer in einem eventuellen Tagebau Welzow-Süd II ist fest entschlossen, sich mit allen juristischen Mitteln gegen diesen Tagebau zu wehren. Nach dem spektakulären Hambach-Urteil vom OVG Münster wissen wir auch endlich das Recht auf unserer Seite."
Der Firmenverbund ist mit 80 direkt Beschäftigten und 3500 Hektar Fläche das größte Agrarunternehmen im Spree-Neiße-Kreis und bedeutender Ökostromproduzent in der Region.
"Wir erleben sein fast 30 Jahren permanent Strukturbrüche und mussten uns immer wieder neu aufstellen. Wir haben Arbeitsplätze gesichert, als die hiesigen Behörden jungen Leuten Wegzugsprämien zahlten, wir haben Gewerbesteuern gezahlt, als der Kohlekonzern seine von den Lausitzer Gemeinden zurückgefordert hat. Und plötzlich wird nach Unternehmen gesucht, die unabhängig von der Kohle funktionieren", beschreibt Rösch die skurrile Situation.
Unverständnis zeigt Rösch auch, wenn Gewerkschaften ausdrücklich „Industriearbeitsplätze statt Tretbootverleihern und Nagelstudios“ fordern. Das ist eine bodenlose Arroganz gegenüber anderen Berufsgruppen und ein Ausdruck eines innovationsfeindlichen Selbstverständnisses. Mit einem solchen Verständnis von „Strukturwandel“ habe die Lausitz in der Tat keine Zukunft.
Download: Factsheet zur Rösch Gruppe in Proschim