Die Tinte des Koalitionsvertrags der neuen Landesregierung ist noch nicht mal trocken, da erhöht die Stadt Welzow nun den Druck. Die Stadtverordnetenversammlung Welzow hat sich am Mittwoch einmütig für das Projekt zur Einrichtung eines europäischen Technik- und Ausbildungszentrums für den Katastrophenschutz und die Brandbekämpfung aus der Luft am Flugplatz Welzow ausgesprochen. Die Abgeordneten folgten damit einem Antrag der Fraktionsvorsitzenden von Grüne Zukunft Welzow (GZW)/ CDU, Hannelore Wodtke. Knapp gescheitert ist hingegen das Ansinnen der GZW/CDU-Fraktion, dass die Stadt der Interessengemeinschaft „Neue Technologien im Katastrophenschutz“ (IG-Katastrophenschutz) beitritt.
Die neue Regierung Brandenburgs will sich verstärkt dem Katastrophenschutz widmen. Im Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Grünen wurde festgehalten: „Darüber hinaus werden auch Projekte im Rahmen des RescEU-Programms aufgegriffen und mögliche Ansiedlungen von Katastrophenschutzkapazitäten in der Lausitz angestrebt“. Die Stadt Welzow hat zudem bereits gemeinsam mit Senftenberg zwei Förderanträge eingereicht, berichtete Bürgermeisterin Birgit Zuchold (SPD) in der Sitzung.
Bevor es konkret wird, steht noch ein entscheidender Schritt aus. Die nächste große Aufgabe ist, dass die Bundesrepublik Deutschland die EU-Kommission offiziell um die Einrichtung einer Löschflugzeugstaffel und den Aufbau eines Katastrophen schutzzentrums bittet. „Wir müssen aber auch vor Ort zu Potte kommen“, sagt Hannelore Wodtke. Daher sei es umso bedauerlicher, dass ein Teil der Stadtverordneten sich noch nicht zur Unterstützung der Interessengemeinschaft durchringen konnten.
Die IG-Katastrophenschutz wurde am Rande einer Tagung zur Löschflugzeugstaffel auf dem Flugplatz Welzow am 3. September 2019 im Beisein des EU-Kommissars für Katastrophenschutz Christos Stylianides, dem EU-Abgeordneten Christian Ehler, sowie der Welzower Bürgermeisterin ins Leben gerufen. Gründungsmitglieder waren die Luftfahrtunternehmer Frank Degen von FrankAir und Peer Forberg der Dresden Aerospace AG. Beide haben das Projekt der Einrichtung der Löschflugzeugstaffel umsetzungsreif entwickelt und auf lokaler-, Bundes- und EU-Ebene vorangetrieben. Die IG soll als Plattform dienen, um einen Austausch mit Experten auf Augenhöhe zu gewährleisten. Deren vordringlichste Aufgabe wäre zu eruieren, welche konkreten Schritte vor Ort zu unternehmen sind. Auch müssten gemeinsam mit den Anliegergemeinden rund um den Flugplatz Welzow zukünftige Potentiale zur wirtschaftlichen Entwicklung erstellt werden.
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