tagebau welzowDas Bündnis „Allianz für Welzow“ versandte heute an alle Kreistagsabgeordneten von Spree-Neiße einen kritischen Fragenkatalog mit der Bitte, die Anregungen und Fragestellungen bei der Erstellung des „Regionalen Entwicklungskonzeptes Cottbus – Guben – Forst“ (REK) zu berücksichtigen. In dem Konzept sollen künftig die Stärken und Schwächen der Region analysiert werden. Gemeinsam mit Planern, Politikern und Verbänden aus dem Spree-Neiße-Kreis soll eine Strategie für die Bereiche Wirtschaft, Infrastruktur, Kultur und Tourismus entwickelt werden. Das fertige Konzept solle nach Informationen aus dem Infrastrukturministerium Ende des Jahres öffentlich vorgestellt werden.

„Die Kreistagsabgeordneten müssen sich auch mit den kritischen Fragen und Problemen der Menschen in der Tagebauregion rund um Welzow befassen“ sagte das Mitglied der Allianz für Welzow Günter Jurischka. In dem 15 Fragen umfassenden Katalog spricht die Allianz kritische Punkte an, wie beispielsweise, dass die Region nur für den Export von Strom verheizt werden solle, oder dass im Zeitalter der erneuerbaren Energien das „Bio-Energiedorf“ Proschim der Kohle weichen soll. Auch möchten die Welzower wissen, warum immer noch keine Förderabgabe für die Braunkohle von Vattenfall gezahlt wird.

„Ein Regionales Entwicklungskonzept kann nur tragfähig und zukunftsorientiert sein, wenn man die Probleme des von Vattenfall geplanten neuen Tagebaus mit einbezieht.“ Sagt das Mitglied der Allianz für Welzow, Günter Jurischka. Die Vertreibung von über 800 Menschen aus ihrem derzeitigem Umfeld und die Zerstörung wertvoller Landschaften dürfte kein Bestandteil einer Strategie für das 21. Jahrhundert sein, so Jurischka. Bereits Ende Mai 2012 konfrontierte die Allianz auch den Landtag mit dem Fragenkatalog. Die Resonanz ist durchwachsen ausgefallen, resümiert Jurischka. Die Oppositionsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und FDP, wie auch einzelne Abgeordnete der Linken und der CDU hätten sich mit unserem Anliegen befasst. Von Seiten der regierenden SPD herrschte hingegen „ein eisiges Schweigen im Walde“ zur Zukunft von Welzow.