Die Allianz für Welzow bezeichnete die Umfrage der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) als unseriös. „Die Industrielobby möchte durch manipulative Fragestellung gut Wetter zur Abbaggerung von Teilen der Gemeinde Welzow machen“, sagte Günter Jurischka, Sprecher der Initiative „Dorf-Kohle-Umwelt“ aus Proschim. Weder wurden wir befragt, noch stellte die IGBCE Fragen nach Enteignung und Vertreibung von Proschimer Bürgern und Bauern.

Getreu dem Motto „Glaube keiner Umfrage, die man nicht selbst gefälscht hat“ befragte das Institut Forsa 2001 Menschen in der Lausitz, mit Fragen beispielsweise wie „Dass alle Kohlekraftwerke abgeschafft werden, halten für richtig“. Als Antwort wurde nur ein einfaches „Ja“ oder ein „Nein“ zugelassen. Insbesondere das „Nein“ wurde mit dem Zusatz versehen „dadurch würde die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung in Deutschland gefährdet“. Daher eine generelle Zustimmung zur Abbaggerung zu schliessen, sei nicht seriös, sagte Jurischka.

„Die Braunkohleindustrie schießt derzeit aus allen Rohren um Proschim doch noch abbaggern zu können“, berichtet Jurischka . Das Planverfahren für den neuen Tagebau Welzow-Süd Teilfeld II droht weitere 1.900 Hektar südlich von Cottbus den Braunkohlebaggern zu opfern. Ein erster Entwurf des Plans von 2011 musste wegen gravierender Mängel überarbeitet werden. Noch bis zum 17. September können im Rahmen der Öffentlichkeitbeteiligung Widerspruche gegen den neuen Tagebau Welzow eingereicht werden. Dagegen werde ein paar Monaten massiv Stimmung gemacht, obwohl der neue Tagebau energiepolitisch überhaupt nicht mehr notwendig ist, wie Gutachten ergeben haben.