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Regina Reichmuth (li) gratuliert Hannelore Wodtke (re)Hannelore Wodtke von der Wählerinitiative (Grüne Zukunft Welzow - GZW) will bei der Wahl des Bürgermeisters der Stadt Welzow am 7. Mai antreten. Auf einer Wahlversammlung am Mittwoch stellte die Initiative Wodtke auf. In geheimer Wahl errang die Welzowerin 100 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Sie habe lange mit sich gerungen, ob sie den Schritt wagen solle, sagte die frischgebackene Bürgermeisterkandidatin. Schlussendlich waren es aber die vielen Zusprüche der Bürger auf der Straße oder beim Einkaufen, die sie dazu ermutigten. Erste Glückwünsche kamen von Regina Reichmuth von der Bürgerinitiative "Vermutete Bergschäden". Unter dem Motto "Wodtke für Welzow" will die ehemalige Verwaltungsfachangestellte jetzt in den Wahlkampf ziehen. Wodtke führt seit 2014 den Umweltausschuss in der Welzower Stadtverordnetenversammlung.

"Schluss mit den Märchen" forderte Wodtke: "Welzow muss sich den Realitäten stellen. Statt hochschwebender Ankündigungen brauchen wir Sinn für das wirklich Machbare". Es gebe viele Baustellen in der Stadt: "Was ist mit der Ratsburg, dem alten Ärztehaus, dem Kasino oder den Häusern der "Schafställe" in der City von Welzow?. Nichts. Das ist kein Ruhmesblatt für die Amtsinhaberin", sagte Wodtke bei ihrer Vorstellungsrede. Seit Jahren habe die Stadt keinen bestätigten Haushalt: "Die Stadt braucht ein realistisches Leitbild Welzow 2030".

Als einen "Skandal" bezeichnete Wodtke, dass die versprochenen Entschädigungen für die Belastungen des Tagebaus immer noch nicht an die Bürger ausgezahlt wurden. Der ehemalige Bergbaubetreiber Vattenfall bot den Haushalten nach Genehmigung des Braunkohlenplan für den neuen Tagebau Welzow II zirka 10.000 € für die kommenden mindestens 15 Jahre als Ausgleich für die bestehenden Belastungen durch den Tagebau an. Bereits im Jahr 2010 wurde im Rahmen des Einwohnerantrags die Verwaltung aufgefordert mit Vattenfall Auszahlungsmodalitäten vertraglich zu vereinbaren, damit die Einwohner von Welzow den ihnen zugesicherten Ausgleich für die Belastungen durch den Braunkohle-Bergbau erhalten können.

"Erst vor wenigen Tagen verkündete die LEAG, dass im Jahr 2016 ein Spitzenwert von 62 Millionen Tonnen geförderter Braunkohle erreicht wurde. Statt die Profite zu den neuen Herren der Kohle nach Tschechien und Zypern zu transferieren, sollten wir als Anwohner auch die zugesagten Entschädigungen erhalten", sagte Wodkte: dafür brauche es einen "harten Verhandlungspartner" und keinen, der gegenüber dem Bergbaubetreiber einen Kotau macht.

Ein weiterer Punkt ist die Abwasserfrage: "Die Erhebung der Anschlussbeiträge von den Welzower Altanschließern ist, genau wie in Cottbus, völlig zu Unrecht geschehen", erläuterte Wodtke. "Wir brauchen mehr Gerechtigkeit in dieser Frage". Durch falsche Berater wurden in Welzow bereits vorhandene Abwasseranschlüsse, die bereits bezahlt waren, nochmals abkassiert. Auch wenn formaljuristisch angeblich diese Ungerechtigkeit nicht mehr zu korrigieren sein sollte, so werde ich mich dafür einsetzen, dass in Welzow auf ein rein gebührenfinanziertes Abwassersystem umgestellt wird. Entsprechend dem Cottbuser Weg werden dann alle Anschlussbeiträge für Alt- und Neuanschließer zurückgezahlt. Die erforderliche Anhebung der Abwassergebühren wird gerecht auf alle Bürger verteilt und sollte etwa 1 €/m³ betragen.

Kategorie: Pressemitteilung