Die Wählerinitiative "Grüne Zukunft Welzow" (GZW) will sich in diesem Jahr für eine Liveübertragung von Sitzungen der Welzower Stadtverordnetenversammlung stark machen. Das haben die Mitglieder auf einem Treffen am Donnerstagabend beschlossen.

"Es gibt kaum eine Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, in der es nicht heftigste Debatten über die Protokollführungen oder vermeintlich getätigte Wortmeldungen gibt", sagte Karin Noack aus dem Welzower Ortsteil Proschim. Die Fragerunden von Einwohnern werden regelmäßig zu "Schlammschlachten mit gegenseitigen Vorwürfen". Ein Problem ist, dass die Protokolle der Sitzungen nur stichpunktartig geführt werden und beispielsweise nicht öffentlich im Internet einsehbar sind, kritisiert Noack.

Größere Kosten sind nicht zu erwarten, meinte die Proschimerin. Technische Ausrüstung, wie eine Webcam und Mikrofone sind heutzutage nicht allzu teuer. Eine komplette Ausstattung - inklusive Anschluss - sei schon für einen niedrigen vierstelligen Betrag zu erhalten. Und schnelles Internet gibt es mittlerweile auch in vielen Gebieten der Stadt. In Zeiten von Politikverdrossenheit und sogenannten FakeNews könne es durch eine direkte Liveübertragung von den Sitzungen in alle Häuser mehr Transparenz geben, meinte Noack.

Das Ansinnen traf bei der Stadtverordneten Hannelore Wodtke auf Zustimmung: "Wir werden einen entsprechenden Antrag prüfen". Zuvor wolle Wodtke aber noch den Landesdatenschutzbeauftragten kontaktieren und eine konkrete Kostenaufschlüsselung erstellen.

Noack geht davon aus, dass ein Antrag in der Stadtverordnetenversammlung auf Zustimmung treffen wird: "Unsere Bürgermeisterin Birgit Zuchold betont immer wieder transparentes Handeln und nimmt sich gerne Zeit, ausführliche Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum es eine Liveübertragung nicht geben soll", sagt Noack.